Behüte dein Herz / Der innere Garten
- Rainer Harter
- 3. März
- 3 Min. Lesezeit

Jeder Mensch besitzt einen inneren Raum, den die Bibel als Ort beschreibt, wo die Quelle unseres Lebens sprudelt.
Die Verantwortung dafür, mit welchen Gedanken, Bildern und Werten wir diesen Raum füllen, liegt zu einem großen Teil bei uns selbst. Diese innere Füllung ist bedeutsam, denn sie bestimmt darüber, was wir sagen, tun und über die Ausstrahlung, die wir in die Welt tragen. Alles entspringt dieser kostbaren Quelle.
Die Heilige Schrift verwendet verschiedene Begriffe, um diesen inneren Raum zu beschreiben. Der ausdrucksstärkste davon ist das menschliche Herz:
Sprüche 4,23: „Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.“
Wir dürfen unser Herz nicht einfach sich selbst überlassen – es braucht Pflege, Schutz und behutsame Bewahrung. Wir sind dafür verantwortlich, dass es nicht von Bitterkeit, Sorgen oder falschen Einflüssen vergiftet wird, denn das, was darin wohnt, strömt zu anderen Menschen hinaus:
Matthäus 12,35: „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz des Herzens, und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz.“
Auch Markus 7,21–23 erinnert uns daran, wie bedeutsam es ist, auf unser Herz zu achten:
„Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen.“
Diese Verse verdeutlichen: Unser Herz ist keineswegs neutral. Es kann zur Quelle des Guten oder des Bösen werden – abhängig davon, was wir hineingeben und womit wir es nähren. Unser Herz sollten wir hüten wie eine Schatztruhe, in die wir fortwährend das Gute legen, oder wie einen behüteten Garten, den Gott uns anvertraut hat. Es ist unsere Aufgabe, kostbare Samen, die er uns schenkt, einzusetzen, sodass sie gedeihen, blühen und Frucht tragen.
In der Realität ist es oft so, dass wir unsere Aufmerksamkeit mehr auf das Äußere legen, als auf das Innere. Nirgends spricht die Bibel davon, dass unser Aussehen, unser Erscheinungsbild oder unsere Statussymbole etwa Leben hervorbringen könnten. Und doch sind wir alle in Gefahr, unseren inneren Garten zu vernachlässigen, was zur Folge hat, dass wir zu Scheinheiligen werden, die nur vorgeben, Gutes in sich zu tragen, während die Quelle längst am Versiegen und der innere Garten verdorrt ist. Dann aber steigt kein Duft mehr von ihm auf. Er ist kein Ort mehr, an dem wir, gemeinsam mit Gott, verweilen wollen. Es findet sich dann keine Frucht mehr darin, die wir selbst genießen und anderen Menschen schenken könnten.
Wie sieht dein innerer Garten heute aus? Nimmst du dir Zeit für seine Pflege und Hege – oder achtest du mehr auf den äußeren Schein? Tu das nicht. Das göttliche Lebensprinzip ist seit jeher, dass das wahre Leben von innen nach außen strömt.
Eines Tages wird all das, was wir äußerlich zur Schau stellen, vergehen. Wenn dann die glänzende Fassade abgelegt wird, zeigt sich, ob dahinter echtes Leben blüht oder ob wir unser Innerstes vernachlässigt haben, indem wir krampfhaft versuchten, allein von äußeren Erscheinungen zu leben.
Lukas 8,17: „Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar wird, und nichts geheim, das nicht bekannt wird und ans Licht kommt.“
Lass uns Menschen sein, die sich gut um ihren inneren Garten kümmern. Wenn es dort, an diesem jetzt noch verborgenen Ort blüht, ist unser Leben ein wohlriechender Duft für andere Menschen und nicht zuletzt für unseren Gott, der uns den Garten anvertraut hat. Dann ist das Leben schön.
Achte auf dein Herz – deinen inneren Garten. Bewahre und hüte ihn, damit er nicht brach liegt oder zum Sammelort für Dinge wird, die doch nur bald zu stinken beginnen. Lass uns die Schönheit eines Lebens ergreifen, das sich von innen nach außen entfaltet.
Alles Liebe. Rainer
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