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Sehnsucht nach Eden



In den vergangenen Wochen habe ich mich im Rahmen meiner neuen Lehrserie intensiv mit dem Thema Sehnsucht beschäftigt. Ich bin noch immer überrascht davon, was ich entdecken durfte.


Sehnsucht ist etwas eigenartiges. Man kann sie nicht berühren, sie hingegen berührt uns immer wieder zutiefst.


Sie ist unfassbar und es ist schwer zu beschreiben, wo in uns sie eigentlich wohnt. Zugleich hat sie die Kraft uns ganz zu erfassen und nicht mehr loszulassen.

Man kann sie auch nicht sehen, sie wiederum schafft es, unseren Blick immer wieder darauf auszurichten, wonach sie strebt.

Sie hat keinen Geschmack, weckt aber in uns mal süße und mal bittere Empfindungen und ohne sie kann das Leben fade sein.

Riechen können wir sie ebenfalls nicht, und doch steigt immer wieder ein Duft von ihr auf, der sich über alles andere lagert, was uns beschäftigt.


Sehnsucht ist eine der größten Motivationskräfte im Leben des Menschen. Sie gibt keine Ruhe, bis sie gestillt wird.


Wir alle haben eine tiefe Sehnsüchte. Dass wir Sehnsucht empfinden können, ist eine Gabe an uns Menschen. Wir können sie für unsere Entwicklung nutzen, aber vielfach verschwenden wir sie oder versuchen, sie mit ungesunden Dingen oder Verhalten zu stillen, die uns vielleicht sogar krank machen. Dann gibt es da noch die Frage, ob wir gelernt haben, diejenigen der Sehnsüchte, die Gott in uns hineingelegt hat, von denen zu unterscheiden , deren Ursprung woanders liegt - etwa in den genialen Strategien der Werbeindustrie, die es schafft, Sehnsüchte in uns zu wecken, die uns zwar beschäftigen, aber auf unserem Weg nicht weiterkommen lassen.


Wir alle sehnen uns. Doch wenige machen sich auf, um ihre Sehnsüchte wirklich zu betrachten und die guten von den schlechten zu unterscheiden. Die meisten Menschen in unserem Kulturkreis suchen nach schneller Befriedigung ihrer Wünsche. Doch Wünsche und Sehnsüchte sind zweierlei Dinge und die schnelle Befriedigung eines Wunsches kann den Hunger einer tiefen Sehnsucht nicht stillen.

Nachdem ich mir die vorherrschenden Sehnsüchte angesehen habe, die im Laufe der Menschheitsgeschichte große Betonung gefunden haben, wurde mir klar, dass sie letztlich alle auf Gott hindeuten und in ihrer Gesamtheit nur in der Beziehung zu ihm gestillt werden können.


Ich glaube, dass der Ursprung der tiefsten Sehnsüchte der Menschen an einem Ort liegt, den wir unter dem Namen „Eden“ kennen. Sehnsucht ist die Anziehungskraft dieses Ortes, an dem alles gut wahr. Wir sehnen uns nach etwas, was die ersten Menschen einmal in vollem Umfang erleben durften: Liebe. Geborgenheit. Bedeutung. Annahme. Freundschaft. Noch immer verspüren wir den Widerhall des Paradieses in uns, auch, wenn wir ihn oft genug gar nicht mehr zuordnen können.


Nicht Parties, Geld, Sex oder Macht können unsere tiefste Sehnsucht stillen. Das kann nur das Leben in Person tun. Wer zu ihr kommt, dessen Sehnsucht findet ihr Ziel und ihre Erfüllung. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass uns Jesus durch sein Leben und Sterben gezeigt hat, dass es eine Türe gibt, die zurück zum Ziel unserer Sehnsucht, zurück nach Eden führt, und die für jeden Menschen offen steht. Mit eigenen Worten sagte er einmal:


„Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ Joh. 10,9

Ich lade dich ein, in den kommenden Tagen über deine Sehnsüchte nachzudenken: Welche Sehnsüchte spürst du in dir und wie beeinflussen sie dein Denken, dein Empfinden und dein Handeln? Sprich mit Gott über deine Sehnsüchte. Bitte ihn, dich in der Frage zu leiten, welchen Sehnsüchten du nachgehen und welche du als Irrungen entlarven und ablegen solltest.


Ich wünsche dir am Ende diesen Jahres und für das neue Jahr von Herzen die Entdeckung der Sehnsucht nach Eden. Lass dich von ihr locken und leiten. Entdecke in den Armen Gottes, dass er deine Sehnsucht stillen kann.


Alles Liebe.

Rainer


PS: Du hast wahrscheinlich schon von meiner Serie zum Thema Sehnsucht gehört. Ich wünsche dir die Zeit, in Ruhe darin einzutauchen und dein Herz berühren zu lassen. Die Tage am Ende des Jahres sind dafür gut geeignet.


 
 
 

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