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Valentino Frosch und das himbeerrote Cabrio


Ich genieße mein Lebensupgrade zum Opa, das ich vor fast fünf Jahren bekommen habe. Mittlerweile gehören schon drei Jungs und eine kleine Prinzessin zu unserer Familie, und noch immer berührt es mich, wenn eines der Kinder nach mir ruft: „Opa!“


Zum Genuss gehört auch, wieder öfter vor einem ganz bestimmten Bücherregal zu stehen, das gefüllt ist mit wunderbaren Geschichten.



Wenn meine Enkel uns besuchen, ist es ein fester Bestandteil, uns aufs Sofa zu kuscheln und gemeinsam in diesen Büchern zu versinken. Viele davon habe ich schon ihren Eltern vorgelesen, als sie noch klein waren.


Neulich kam mir eine Idee: Warum nicht einige dieser Geschichten einsprechen? So könnten meine Enkel sich Geschichten vom Opa vorlesen lassen, selbst wenn sie gerade nicht bei uns sind.


Gestern stand ich also vor dem Regal und suchte zwei Bücher aus, mit denen ich beginnen wollte. Eines davon hat mich schon vor Jahrzehnten berührt, und bis heute finde ich die Geschichte tröstlich und wunderschön. Sie vermittelt gleich mehrere positive Botschaften, die nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene wertvoll sind.


Es handelt sich um "Valentino der Frosch und das himbeerrote Cabrio". Die Geschichte erzählt von einem kleinen Froschjungen, der von seiner Mutter liebevoll „mein Prinz“ genannt wird. Irgendwann ist Valentino überzeugt, dass er tatsächlich ein Prinz ist – und was braucht ein Prinz? Eine Prinzessin! Also macht er sich mit seinem roten Tretauto auf die Reise, um eine zu finden.

Nach kurzer Zeit begegnet er einem verlorenen Küken, das weinend am Wegesrand sitzt. Mitleidig nimmt er es mit, gibt ihm den Namen Isabella, und gemeinsam setzen sie die Reise fort. Die beiden werden enge Freunde. Doch mit der Zeit verändert sich Isabella: Ihr Hals wird länger, ihr Schnabel schmaler und spitzer – bis Valentino erschrocken erkennt, dass sie kein Küken mehr ist, sondern ein Storch.

Nach dem ersten Schock beschließen die beiden, dass ihre Freundschaft zu wertvoll ist, um sich von ihrer Verschiedenheit trennen zu lassen. Und so reisen sie weiter – bis sie schließlich eine große Burg erreichen. Dort allerdings stehen schon Hunderte Frösche Schlange, um die Prinzessin zu sehen.


In diesem Moment erkennt Valentino, dass er gar kein Prinz ist – sondern ein ganz normaler Frosch. Und dass das ganz in Ordnung so ist. Er entscheidet sich, zurück nach Hause zu seinen Eltern und Freunden zu kehren, die ebenso einfache Frösche sind wie er. Doch diese Entscheidung bedeutet auch Abschied von Isabella. Sie fliegt davon, um sich ihren Artgenossen anzuschließen.


Die Geschichte geht noch ein wenig weiter, aber ihre Kernaussagen sind bereits klar:


  • Wir müssen nicht alles für bare Münze nehmen, was andere – selbst unsere Eltern – über uns sagen.


  • Es lohnt sich, Ängste zu überwinden und ungewöhnliche Freundschaften zu schließen.


  • Unsere Identität zu umarmen heißt manchmal, zu akzeptieren, dass wir „nur“ normale Menschen sind – und nicht die Stars, für die wir uns vielleicht hielten.


  • Und: Wir sollten unsere alten Freunde nicht vergessen, nur weil wir vielleicht ein „größeres“ Leben führen als sie.


Ich liebe dieses Buch.

Und ich wünsche dir, dass du dir diese vier Punkte zu eigen machst.


In diesem Sinne: Sei kein Frosch – sondern einfach der Mensch, den der liebende Gott sich ausgedacht hat.


Alles Liebe, Rainer

 
 
 

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